Dieses Bild eines*r Löw“in entstand, Inspiriert durch ein Beispiel für eine Bewegung im Qigong, bei der die Vorstellung ist, dass eine Tasse aus einem Regal genommen wird. Normalerweise würde eine Person den Arm ausstrecken und mit der Hand danach greifen. Die Bewegung im Qigong jedoch geht vom unteren Dantian aus, das sich zwei bis drei Finger breit unter dem Bauchnabel befindet. Es ist eine achtsame, focusierte Bewegung.
Die Bewegung erinnert an ein Tier, z. B. ein Raubtier, focusiert, geschmeidig, voller Kraft. Beim Malen kam mir das Ishtar-Tor im Pergamon Museum in Berlin in Erinnerung, das u. a. Löwen zeigt, zum anderen erscheint das Tor wie ein Mosaik durch die einzelnen Steine aus denen es gebaut wurde.
Die Kraft, die Geschmeidigkeit und die Focusiertheit erinnert mich jedoch auch an Rilkes Gedicht „Der Panther“.
Doch hier im Aquarell ist der*die Löw*in frei. Nichts kann das den Focus einschränken, nichts das Lebewesen und die Bewegung aufhalten. Die Möglichkeiten sind unendlich.
2024, Aquarell, 29.5 x 42 cm