Inspiriert ist das Bild von der japanischen Kintsugi – Kunst, in der Keramik- oder Porzellanscherben mit Urushi-Lack und Goldpulver zusammengeklebt werden, um z. B. zerbrochene Teeschalen neu erstehen zu lassen. Das ästhetische Prinzip, das dahintersteht, nennt sich Wabi-Sabi. Darin geht es um die Wertschätzung des Fehlerhaften.
Dass die Welt und wir nicht perfekt sind, bedarf keiner Erklärung. In einer Welt, die jedoch in der Klimakatastrophe steckt, ist dies um so einleuchtender. Brände, Überflutungen, Tsunamis, Erdbeben, die Beispiele sind unendlich.
Die Welt ist in Scherben. Ob jene Scherben sich wieder zusammenfügen lassen, ist fraglich.
Das Bild entstand beim Glas Gravieren, welches dabei zerbrach. Bei der weiteren Arbeit wurden Wasserfarben aufgetragen, und die Glasscherben auf die Leinwand geklebt. Die beiden Scherben wurden durch Gipsbinden zusammengefügt, die zwar nicht mit Goldstaub, aber mit Wasserfarbe in auffälligem Orange verschmolzen. Dies verleiht den zerbrochenen Glasscherben eine neue Bedeutung.
2024, Leinwand, Glasscherben, Gipsbinden, Gravur, Wasserfarben, 30 x 40 cm